Gesichter der Jagd

Als Tier- schützender Verein stehen wir der Jagd sehr kritisch gegenüber. Die Grausamkeit und Brutalität kennt scheinbar keine Grenzen. Hierzu ist für Sie eine kleine Themenauswahl bereitgestellt.  Auf, auf zum fröhlichen Jagen...

 

 

Noch bis zu Beginn des 20.Jh. wurde der Seeadler in ganz Westeuropa durch Jäger fast ausgerottet. Er galt als Nahrungskongruent und war eine beliebte Trophäe. Auch damals glaubte man in Jägerkreisen genau das Richtige zu tun. Gerade noch rechtzeitig konnte die Notbremse gezogen werden um das komplette Verschwinden dieser Art zu verhindern. Bis heute haben sich die Seeadlerbestände stabilisiert. Dennoch gibt es immer noch eine Bedrohung durch die Jagd. Bleimunition von Jägern verschossen, gelangt auf indirektem Weg durch Tierkadaver oder über angeschossene Wasservögel in den Magen der Seeadler. Die starke Magensäure der Tiere löst das Blei auf und es kommt zur Vergiftung bis hin zum Tod der Adler. Zwar gibt es Alternativen, (bleifreie Munition) aber diese sind leider im überwiegenden Teil von Deutschland noch nicht zwingend vorgeschrieben. Es bleibt abzuwarten, wann endlich hierzu eine Entscheidung fällt.

Fuchswelpen in einer Jungfuchsfalle (Detailaufnahme). Die Tiere wurden kurz nach Aufnahme des Bildes von Jägern getötet. (c) Johanna Kurz

Fallenjagd

Die Fallenjagd, ob Käfig- oder Totschlagfalle ist für viele, die sich Jäger nennen ein unverzichtbares Mittel im Kampf gegen das "Raubzeug" (zB. Fuchs, Marder,Dachs) und weitere Tierarten wie z.B. Marderhund und Waschbär die wie "Ungeziefer" behandelt werden. Wie blutig und brutal sich diese Fallenstellerei darstellt, wissen meistens nur die, die sie betreiben- die Jäger. Auch Greifvögel werden mancherorts nicht geschont. Mit sogenannten Habichtskörben lassen sich die Beutegreifer der Lüfte zielsicher aus dem (Luft)Verkehr ziehen. Alles was dem Menschen irgendwie als Nahrungskonkurrent erscheint, wird unter dem Vorwand der Regulation aus dem Weg geschafft. Dabei hat doch jedes Tier im Ökosystem seine Aufgabe und Daseinsberechtigung.

 

 

 

(c) Johanna Kurz

Baujagd

Für die Bejagung des Fuchses ist die Baujagd ein beliebtes Mittel der Jäger, um gleich eine komplette Fuchsfamilie auszulöschen. Hierbei wird ein auf "Raubzeugschärfe" geprüfter Hund in den Bau geschickt, um dem Jäger die Füchse vor die Flinte zu treiben. Oft kommt es unter Tage zu erbitterten Kämpfen, denn auch ein Fuchs hat nur ein einziges Leben und er verteidigt seine Welpen um jeden Preis. Die hier zum Einsatz kommenden Hunde sind in so genannten Schliefanlagen auf Fuchs und Dachs gedrillt worden. Schliefanlagen sind künstlich errichtete Bauanlagen, meistens aus Betonröhren bestehend, die dazu genutzt werden, den Hunden die nötige "Raubzeugschärfe" beizubringen. Die meist als Jungtier gefangenen Fuchsprobanden erleiden während dieser Prozedur Höllenqualen. Sie müssen jedes Mal um ihr Leben kämpfen und verlassen diese Anlagen nie lebend.

 

 

 

Haustierabschuss

Jedes Jahr sterben durch die Hand der Jäger ca. 250.000 Katzen und ca. 35.000 Hunde. Das Leid, welches dadurch in den jeweiligen Familien entsteht, wird scheinbar völlig ausgeblendet. Obwohl zum Beuteschema jeder Katze auch Vögel gehören, ist nicht der Bestand einer einzigen Art von der Katze ernsthaft bedroht. Die Verluste unter den Vögeln sind prozentual kaum messbar. Natürlich sollten Katzenhalter ihre Tiere kastrieren lassen um ungewollten Nachwuchs zu verhindern. Auch hier gibt es großen Handlungsbedarf. Einen viel größeren Einfluss auf die Sing- und Zugvogelpopulation hat die brutale Jagd auf diese Tiere in Länder wie Italien, Griechenland, Zypern, Malta und Frankreich. Diesen sinnlosen millionenfachen Vogelmord gilt es zu verhindern!

Ähnlich sieht es bei den Hunden aus, die angeblich mit ihren Spaziergängern das Wild in ihrer Ruhe stören bzw. Hunde die das Wild jagen. In den seltensten Fällen sind Hunde dazu in der Lage, Wildschwein, Reh und Hirsch zu erbeuten. Dennoch möchte ich hier nichts verhamlosen. Hundebesitzer sollten ihre Vierbeiner so gut im Griff haben, das es gar nicht zu derartigen Jagdszenen kommt. Ist dies nicht gewährleistet, muss der Hund an der Leine bleiben.

Fazit: Der Haustierabschuss ist zwar vom Jagdgesetz zugelassen, aber aus unserer Sicht völlig ungerechtfertigt.

 

Film zum Thema

 

 

 

pro jure animalis; Auslandsjagd und Jagdtourismus in Deutschland

Jagdtourismus

In allen einschlägigen Jagdzeitschriften wird für den Jagdtourismus geworben. Dies zeigt einmal mehr, welche wahren Gründe der Jägersmann hat, um seinem Hobby zu frönen. Es geht nicht darum den Jagdkollegen im Nachbarland Schützenhilfe in Sachen des Artenschutzes zu leisten. Es geht um den Spass und die Lust am Töten. Dafür wird viel Geld bezahlt, aber das nimmt man für entsprechende Trophähen und dem Jagdspass gerne in Kauf. Ganze Reisegruppen "bewaffneter Naturschützer" sind unterwegs, um überall auf dieser Welt Tiere sinnlos abzuschlachten. Welch ein krankes Hirn, das daran gefallen findet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Treib- und Bewegungsjagden

Diese Form der Jagd ist eine der grausamsten Jagdmethoden überhaupt. Das Wild wird von "Treibern" direkt in die Arme der Jäger getrieben. Der Jäger hat oft nur Bruchteile einer Sekunde Zeit, um darüber zu urteilen, schießen oder nicht. Das Wild, welches in Panik flieht ist kaum sicher zu treffen. Trotzdem wird draufgehalten und es kommt sehr oft zu Fehlschüssen bei denen Gliedmaßen, Kiefer oder Bauchbereiche regelrecht zerschossen werden. Dies führt nicht zum sofortigen Tod des Tieres. Oft schleppen sich "krank geschossene" Tiere noch einige Kilometer und verenden qualvoll. Etwa 70 % aller bei Bewegungsjagden abgegebenen Schüsse führen nicht zum sofortigen Tod der Tiere.