Wildtierrettung aus der Luft
Die Wiesen sind von März bis Ende Juni das Kinderzimmer für zahlreiche Wildtierarten. Die erste Mahd des Grünlandes führt daher zu verherenden Verlusten und unendlichem Leid.
Etwa 500.000 Wildtiere, so die Schätzungen, sterben jedes Jahr allein in Deutschland auf diese Weise. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.
Die Landwirte wollen und müssen in gerade dieser Zeit das Futter für ihre Tiere einfahren. Dennoch sind sie dazu verpflichtet, alle zur Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen, um Opfer während der Grünlandmahd zu vermeiden. Dazu gehören neben der Luftrettung auch konventionelle Methoden wie zB. das Absuchen der Flächen in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft. Dafür gibt es bereits positive Beispiele verantwortungsbewusster Landwirte.
Gefahr durch Tierleichen im Grünfutter
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt der Rehkitzrettung ist das Entstehen von gefährlichen Botulinumtoxinen zu verhindern. Botulismus ist ein Thema, welches oft unterschätzt wird und über das man in der Öffentlichkeit nicht gerne spricht. Landwirte die ihre zu mähenden Flächen nicht absuchen machen sich nicht nur strafbar, sie spielen auch russisches Roulette und könnten im schlimmsten Fall ihren gesamten Tierbestand verlieren. Erst kürzlich war im WDR-Fernsehen die hochinteressante Reportage "Das Gift im Kuhstall-Sterbende Tiere, kranke Menschen" zu sehen. -> Film zum Thema
Informationen zu Botulismus:
Auch beim Mähen getötete Rehe und Kitze gelangen z. T. in die Silage und bilden dort Infektionsherde. Da tierisches Eiweiß im Siliergut immer noch als die Hauptursache für den klassischen Botulismus gilt, müssen Wild- und Nagetiere im Mähgut unbedingt vermieden werden. Technische Lösungen an den Mähwerken wie Sensoren sind leider immer noch nicht praxisreif, moniert die Fachzeitschrift TOP-Agrar in diesem Zusammenhang in ihrer Ausgabe 4/2007 völlig zu recht.
In Zusammenarbeit mit einem kleinen Team von Fachleuten des Modellbaus, ist es uns gelungen einen Hexacopter erfolgreich auf die Reise zu schicken.
Der Copter ist mit einer Video- und einer hochempfindlichen Infrarotkamera ausgerüstet. Diese ermöglichen es, während der Liveübertragung aufschlussreiche Bilder von im hohen Gras liegenden Tieren zu liefern. Außerdem fliegt der Copter selbstständig das vorgegebene Areal nach GPS-Daten ab.
Erste Praxisversuche mit mehreren georteten Rehkitzen haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Dieses Projekt lässt sich in erster Linie nur von vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern tragen.
Wenn auch Sie Interesse am Tierschutz haben und mit uns zusammen arbeiten möchten, melden Sie sich bitte unter der Rufnummer:
0157/ 768 200 20